Die häufig beobachteten Arten der Abnutzungen an Flugzeugmodellen der verschiedensten Maßstäbe veranlaßt mich dazu, einige Fotos mit eigenen Bemerkungen und Erfahrungen dazu zu machen.
In Gesprächen mit vielen ehemaligen Jagdfliegern (JG300, 301 und 302) ist mir immer wieder ein Thema aufgefallen, dass die Modellbauer interessierte und die alten Hasen mir erzählten. Auf Fotos ist häufig zu sehen, dass die Oberflächen der Jagdflugzeuge teilweise in Hochglanz und die Spiegelungen der Flieger auf diesen Oberflächen sich zeigten. Auf die Nachfrage bekam ich damals die Antwort von Ltn. Salffner (7./JG300) und Uffz. Hannes Theiß (5./JG300): Um in einem Luftkampf (1944 -45) die Oberhand zu behalten, war uns jedes Mittel recht. Anfangs von unseren Mechaniker dazu verleitet, haben wir unsere Jagdflugzeuge mit Schuhwichse und Lederfett behandelt, um eine glatte Oberfläche zu erreichen. Rechnerisch haben wir ermittelt, dass man damit 5-10 km/h an Geschwindigkeit gewinnen kann und dass kann einem ein Überleben in der Fluchtsituation sichern. Selbst nur 5 km/h schneller zu sein als Dein Gegener, dass gibt Dir auch Selbstvertrauen in schwierigen Situationen. Mit dem Niedergang der Luftüberlegenheit deutscher Jagdfliegerverbände findet man häufig sogar Flugzeuge, deren Farbanstrich nur noch auf der Oberseite zu finden ist bzw. sogar ohne Farbanstrich. Ein farbanstrich eines jagdflugzeuges nimmt ca. 45-60 Kg. farbe in Anspruch. Bei weiteren Recherchen habe ich - in Bestätigung mit ähnlichen Fragen- herausgefunden, dass die meisten Jagdflugzeuge bereits ab Werk verpsachtelt wurden, um Blechstöße/ Stoßkanten an einzelnen Beplankungen zu ebenen und damit die Oberflächenqualität der Flugzeuge zu verbessern. Gerade bei der Herstellung, die größetenteils per Hand erfolgte, fiel die Qualität von Flugzeug zu Flugzeug sehr unterschiedlich aus. (Siehe Problematik mit Nachbaueten der Me 262 --> flugzeug Classik Beiträge)
Mit der verbesserung der Serienproduktion und der Techiken/ Methoden wurde die Oberflächenqualität im Laufe der jahre verbesert, so dass heute es kaum noch notwendig ist solche Verspachtelungen zu machen. Trotzdem liegen diese Stoßkanten so en aneinander, das sich kaum noch Schmutz, Öl etc. darin verbreiten können. Ich habe mal einige Fotos von Flugzeugen beigelegt, die zeigen sollen, wie weit man mit Preshading oder Ruß und Öl in Kanten gehen sollte: