Ich möchte eigentlich keinen neuen Baubericht beginnen, da der ja doch einiges an Arbeit uns Streß mit sich zieht. Um aber diese Thema von meinen Sherman Baubericht wegzuschieben möchte ich meine bisherigen Recherchen hier weitergeben. Insbesondere auf Steffens Anfrage hin
ZitatHallo Erich.
Ein frühes M3A1 Scout Car mit Wüstenbereifung. Da bekomme ich spitze Ohren. Auf diese Fahrzeuge, bzw. Fotos davon, bin ich auch schon gestoßen und beschloß dies irgendwann einmal nachzubauen (Bildquelle). Das Problem mit dem frühen Scout Car von Hobby Boss sind bekanntlich die beiliegenden späten Räder. Mit Wüstenbereifung würdest du dieses Problem umgehen. Aber soweit ich weiß, gibt es dafür noch keine Räder von einem Zubehör-Anbieter. Hast du vor, die felgenlosen Radreifen von Hussar für den Tamiya Chevy 30cwt für den Scout Car zu modifizieren ?
Hallo Steffen,
Dir entgeht wirklich nichts…. Eines der wenigen Fotos das eine M3A1 in der lybischen Wüste zeigt, ist dieses hier, das Du verlinkt hast
Das einzige andere Foto das ich gefunden habe und das ebenfalls eindeutig in Lybien aufgenommen wurde, findet sich in “Unter der glühenden Sonne Afrikas”, von Alois Schlee, Flechsig Verlag. Es zeigt (etwas undeutlich) einen M3A1 Scout Car, aufgenommen am Fuße des Halfaya-Passes, mit Blickrichtung von Unter-Sollum in Richtung Pass, also von Ost nach West. Aufgenommen am 23.06.1942 von Rolf Munninger, aus der „Führungsstaffel Rommel“ Dieses Fotos entstand somit 3 Tage nach dem Fall von Tobruk und 10 Tage nach dem Durchbruch des DAK durch die Gazala-Stellung. Demnach muß die 8th Army bereits vor der Gazala-Schlacht M3A1 Scout Car´s im Bestand gehabt haben. Dieser M3A1 läßt eindeutig die Kletterrolle erkennen und ist in einer einheitlichen, hellen Farbe lackiert, was auf Light Stone BS61 hindeutet.
Ein weiteres Foto (eines vom DAK, 21. Pz. Div. erbeuteten M3A1) findet sich hier:
Beide Fotos dürften die Fahrzeuge ebenfalls in Lybien zeigen, zumindest deutet die Bodenformation für mich darauf hin, Beweise habe ich dafür aber keine. Allerdings zeigt das untere Foto eindeutig einen frühen M3A1, da nur diese Fahrzeug mit dem Laufrichtungsgebundenen Reifenprofil ausgerüstet waren, was also Lybien wahrscheinlich(er) als Tunesien macht.
Laut den veröffentlichten Dokumenten von Shane Lovell in Missing-Lynx Forum http://www.network54.com/Forum/47208/mes...e+LRDG+material vom Sept-Nov. 41, könnte es sich bei dem Fotos des LRDG M3A1 möglicherweise um jenes Fahrzeug handeln, dass, wie in diesen Unterlagen angeführt, an die HQ unit des LRDG in den Kufra-Oasen zu Testzwecken geliefert wurde. In weiterer Folge wird in Berichten von Ende Okt. und Nov. 41, der M3A1 vom Middle-East Command als brauchbar und somit dringend erforderlich eingestuft und ein Antrag auf die Bestellung von 1000 Stk. gestellt. (ob die dann auch geliefert wurden ist aber nirgends vermerkt). Gleichzeitig werden in diesen Berichten einige technische Probleme aufgelistet die einer Änderung bedürfen, darunter auch der Wunsch diese Fahrzeuge ab Werk mit der Bereifung 10.50x20 anstatt der Standardbereifung 8.25x20 aus zu rüsten.
Tatsächlich ist dabei die Darstellung der (Modellbau)Reifen DAS Problem.
Die Bereifung 10.50-20 ist dieselbe Reifendimension wie sie üblicherweise an den 60 cwt Truck´s (also 3 Tonnern) montiert war. Im Modellbau sind diese Reifen in 1/35 nur auf dem Bedford QL von Italieri/Airfix/Peerless-Max, bzw. am Quad Gun Tractor von Tamyia und Italieri/Airfix/Peerless-Max zu finden. Allerdings passen dann die an diesen Reifen angegossenen Felgen nicht für den M3A1. Die von Dir vorgeschlagenen Reifen für den Chevy LRDG haben die Dimension 10.50-16 (= da 30 cwt), sind also zu klein. Ich wurde bei AFV-Club fündig: Die Gummireifen in den M35 2,5 ton Truck Modellen haben nahezu die exakt gleichen Felgen (Einpresstiefe, Radbolzen und Löcher in der Radscheibe) wie der M3A1und sind mit (Gummi)Reifen der Größe 9.00-20 ausgerüstet. Tatsächlich entsprechen die Bausatzreifen in ihren Abmessungen aber eher Reifen der Größe 10.50-20 als 9.00-20 und passen somit perfekt für den Zweck. Zwar haben diese Reifen leider nicht das Profil der von den Briten unter anderen (und auf Deiner Foto-Vorlage abgebildeten) verwendeten Sandreifen, ABER, sie haben das Profil MD (Military Desert) der US-Army mit dem abgerundeten Profilübergang in die Seitenwand (Details dazu hier: http://www.usarmymodels.com/ARTICLES/Tires/tires.html) das auch von den Briten verwendet wurde und da die Briten in Ihrem Schriftverkehr die Ausrüstung mit Sandreifen ab Werk vorgeschlagen (bzw. gewünscht) haben, wäre es ja natürlich (möglich gewesen), dass der US-Hersteller White somit MD-Reifen von einem US-Hersteller montiert hat. Fotobeweise habe ich dafür aber keine gefunden.
Bei den Felgen von AFV-Club ist eine Modifikation der Radnaben erforderlich, um sie an den M3A1 von Hobby-Boss anzupassen. Dafür können diese Reifen mit minimalen Änderungen alternativ auch auf den Hobby-Boss Felgen aufgezogen werden. Ich habe mir bei e-bay einen teilgebauten M35 gesucht und somit 10 Reifen mit Felgen für kleines Geld erhalten.