Die Bausatzteile machen einen schönen Eindruck. Bei den Teilen des Fahrgestelles möchte man sogar meinen, sie sind dem Tamiya M8 Bausatz überlegen. Das auf dem Kartondeckel gezeigte Gerödel (Rucksäcke usw.) liegt tatsächlich bei. Das .50cal MG auf dem Drehring über dem Turm weiß nicht zu überzeugen, hier schafft das hervorragende "U.S. Machine Gun Set" von Academy (Nr.1384) Abhilfe. Im Turminneren könnte es feiner detailliert sein, es ist aber bis auf die 37mm Kanone akzeptabel. Die Kanone ist mir dann doch etwas zu wenig detailliert. Hier stehen hausgemachte Verbesserungen nach Originalfotos an, oder man wirft einfach eine Regenschutzplane über die Turmöffnung. Die Kanisterhalterungen an den Wannenseiten stellen eine belegte Truppenimprovisation dar. Ab Werk gehören hier Halterungen für Tellerminen hin, bei Nachkriegs-Fahrzeugen war an dieser Stelle eine Staubox angebracht.
Einziges wirkliches Manko des Bausatzes sind die Räder. Sie entsprechen der kleineren Nachkriegsversion (passend für Indochina, Korea usw.). Während des 2. Weltkrieges wurden größere Reifen verwendet. Es gibt aber auf dem 1:35 Zubehör-Markt von diversen Anbietern Resin-Räder in korrekter Größe. Ich habe mir die für WW II korrekten Räder des Tamiya M8 Bausatzes besorgt (hier unten im Bild) :
Der Spritzling für die Unterwanne
links ITALERI Räder, Mitte TAMIYA Räder und Bausatz Decals, rechts Oberwannenteile
Derc Spritzling für den Turm und sämtliche Anbauteile/Gerödel
Fazit: Italeri hat hier einen Bausatz präsentiert, welchen man mit abgedeckter Turmöffnung und als Nachkriegsvarinate ohne Weiteres aus dem Karton bauen könnte. Hat man jedoch gewisse Detaillierungsansprüche bzw. will man ein WW II Fahrzeug bauen, so sind einige Nacharbeiten nötig. Einst lockte der günstigere Preis des Italeri Bausatzes gegenüber dem Preis des Tamiya M8 Bausatzes. Mittlerweile haben sich die Preise aber angeglichen. So würde ich daher doch eher zum Tamiya Bausatz raten, diesem liegen auch die erwähnten Minen-Halterungen mitsamt den Minen selbst bei.
Kurzhistorie Original: Der M8 Greyhound entstand nach den Forderungen des Beschaffungsamtes der US Army aus dem Jahr 1941 nach einem schnellen 6x4-Radfahrzeug, bewaffnet mit einer 37-mm-Kanone und einem koaxialen Maschinengewehr im Drehturm. Der Ford Entwurf konnte sich gegen diejenigen von Chrysler und Studebaker durchsetzen und wurde als M8 Light Armored Car standartisiert. Die Serienfertigung startete aber erst im Jahr 1943. Eine größere Anzahl wurde auch an die Briten geliefert. Die Briten waren es schließlich, welche den M8 aufgerund seiner Geschwindigkeit "Greyhound" (deutsch: Windhund) ) tauften. Auch die Franzosen und Brasilien erhielten während des WW II eine Anzahl M8. Seinen ersten Einsatz hatte der M8 Light Armored Car 1943 in Italien. Bei einigen Armeen steht der M8 in modifizierter Form noch heute im Dienst.
Hätte Gott gewollt dass ich Grünzeug fresse, wär' ich ein Kaninchen !
"Niemand ist hoffnungsloser versklavt als der, der fälschlich glaubt frei zu sein." (J. W. von Goethe)