Das Deckelbild zeigt Dunlop 9.00x16 'cross country' Reifen. Im Bausatz sind jedoch Firestone 9.00x16 'cross country' Reifen enthalten, diese haben ein deutlich anderes Profil.
Der erste Blick in den Karton. Jeder Spritzling ist einzeln in einem klaren Beutel mit Falzverschluß verpackt. Ganz unten sind die Ätzteile, der Bauplan und ein Beutelchen mit losen Resin-Teilen und anderem Kleinkram.
Der Bauplan. Ohne große Einleitung geht es gleich zur Sache. Ein paar Worte zum Original oder eine Übersicht des Karton-Inhaltes, wie man es von allen anderen Bausatz-Herstellern gewohnt ist, sucht man vergeblich.
Diese Ätzplatinen sind in Folie eingesschlagen und finden sich beim ersten Auspacken lose auf dem Boden des Kartons
Und dieses ganze Zeug findet man in einem kleinen klaren Beutelchen mit Falzverschluß verstaut.
Fazit:
Im Gegensatz zum alten ITALERI Bausatz hat Mirror Models hiermit einen frühen CMP C15A nachgebildet. Neben kleineren frühen Merkmalen ist es hier augenscheinlich der 2B1 body als markantester Unterschied zum Italeri Bausatz (der hat den späteren teilweise hölzernen 2H1 body). "Body" bezeichnet hierbei den Nutzlastaufbau, in diesem speziellen Fall verschiedene Pritschen.
Der Multi-Media-Bausatz ist hochdetailliert und gibt das Original treffend wieder. Er ist jedoch definitiv nichts für Modellbau-Anfänger oder Ungeduldige, es gilt eine Fülle an Spritzgußteilen, Ätzteilen und Resinteilen zu verbauen. Manch Einer könnte hier schnell die Lust verlieren oder sich überfordert fühlen.
Auch der Bauplan ist ungewöhnlich. Er besteht schlicht aus DIN A4 Blättern. Anhand von Fotos und Zeichnungen wird der Bau des Modelles erklärt. Gewöhnungsbedürftig zwar, aber Fragen kommen eigentlich nicht auf - alles ist gut bebildert erklärt. Man könnte meinen einen perfekten Bausatz vor sich zu haben. Ohne Kritik geht es aber nicht ganz. Die Resin-Räder sind erstklassig in Resion gegossen. Ihr einziges Manko ; die Beschriftungen auf den Reifenseiten fehlen. Für solch einen detailverliebten Bausatz ein No-Go. Bei diesem frühen Fahrzeug gehören einfach Beschriftungen an die Reifen. Zur Rettung kommt wieder einmal der Zubehör-Markt mit Anbietern wie bspw. Def-Model.
Witzigerweise findet man im Bauplan Spritzlingsbezeichnungen mit Großbuchstaben A, D, E, F, H und Z. Nur leider ist davon auf den Spritzlingen selbst nichts zu finden, da stehen jeweils nur Teilenummern. Und da es auch keine Spritzlingsübersicht gibt - viel Spaß beim Teilesuchen ! Das wäre dann die zweite Sache, welche Einem den Spaß am Bau vermiest.
Kurzhistorie Original:
Schon 1936 stellte Kanada das CMP (Canadian Military Pattern) auf, mit dem es militärische Nutzfahrzeug-Klassen standartisierte. Die wichtigste Maßgabe des CMP war die Forderung, wichtige Komponenten der Fahrzeuge untereinander austauschen zu können - egal von wem das Fahrzeug produziert wurde. Die Entwicklungsarbeiten dauerten bis 1940 an, dann gingen die Fahrzeuge bei Ford Motor Company Canada und General Motors of Canada Ltd (Chevrolet) in Produktion. Im Rahmen des CMP Programmes wurden in Kanda von Ford und Chevrolet zusammen ab 1940 bis 1945 mehr als 500.000 CMP Trucks aller drei Nutzlastklassen (15cwt, 30cwt, 60cwt) gebaut. Die Masse mit über 209.000 Fahrzeugen entfiel dabei auf die 60cwt (3ton) Klasse. Chevrolet baute den größeren Teil.
Unabhängig von den Nutzlastklassen (15cwt = ca. 3/4ton, 30cwt = ca. 1,5ton, 60cwt = ca. 3ton) und den beiden Herstellern gab es genormte 'bodies' (Nutzlast-Aufbauten) und 'cabs' (Kabinen). Allein bei den Pritschen-Aufbauten gab es 5 verschiedene, sie lassen sich chronologisch einordnen. Bei den Kabinen gab es ingesamt nur 3 Varianten, Cab 11, Cab 12 und Cab 13. Die ersten beiden sind ein Entwurf von Ford und unterscheiden sich nur in einem horizontal zweigeteilten Kühlergrill bei Cab 12 im Gegensatz zum einteiligen bei Cab 11. Das Cab 13 ist ein Entwurf von Dodge. Cab 12 und Cab 13 gab es mit und ohne Luke im Dach über dem Beifahrerplatz. Trotz Standartisierung gab es feine Unterschiede bei den Cabs ... Muster des Kühlergrill-Gitters, Herstellerlogo auf dem Gitter.
Auch bei den Fahrgestellen gab es feine Unterschiede. So verwendeten Ford und Chevrolet verschiedene Achstypen, verschiedene Motoren und verschiedene Bullenfänger an der vorderen Stoßstange. Dennoch warern die Teile tauschbar.
2B1 body Bildquelle : bcoy1cpb.pacdat.net/
Bildquelle alle drei : perthmilitarymodelling.com
Hätte Gott gewollt dass ich Grünzeug fresse, wär' ich ein Kaninchen !
"Niemand ist hoffnungsloser versklavt als der, der fälschlich glaubt frei zu sein." (J. W. von Goethe)