Verfügbarkeit : aktuell nicht im Handel, nur antiquarisch oder gelegentlich über ebay zu beziehen
Bespechung :
Die Bezeichnung auf dem Kartondeckel ist nicht ganz richtig. Die ursprüngliche Bezeichnung lautete Kleiner Befehlspanzerkampfwagen.
Kettenglieder, hiervon sind zwei Spritzlinge im Karton.
Decal-Bogen, mit Möglichkeiten Fahrzeuge im Spanischen Bürgerkrieg und während des Polenfeldzuges darzustellen.
Beipackzettel mit Tipps zum Bau - Vorderseite
... Rückseite.
Ätzteile für die Lüftergitter am Heck und die Schutzgitter über den Auspuffen.
Fein detaillierte Kettenglieder der späten Variante Kgs 67/280/90 mit vollen Führungszähnen. (Die Zahl 280 ist irreführend, da die Kette tatsächlich nur 260mm breit war. ) Die frühe Variante Kgs 67/280/90 hatte dreieckige Öffnungen in den Führungszähnen.
Sehr schöne Details an den Laufrollen. Beachte die Gußstruktur an den Speichen, den Schmiernippel an der nach oben weisenden Speiche sowie die Versteifungen an der Radfelge zwischen den Speichen.
Die 3ton Stahlwinde (Wagenheber) hat bei meinem Bausatz eine unschöne Sinkstelle. Verspachteln, schleifen und das Problem ist behoben.
Der Lüftungsrost auf dem Motordeck ist schön tief graviert. Dennoch wäre es eine Überlegung, ihn von unten her zu öffnen.
Fazit:
Als der Bausatz im Jahr 2004 erschien, war dies der einzig verfügbare kl.Pz.Befwg. I im Maßstab 1:35. Mittlerweile gibt es einen jüngeren und etwas feiner detaillierteren Bausatz von Dragon. Dennoch hat der Master Box Bausatz nach wie vor seine Daseins-Berechtigung. Denn so übel ist er nicht und ein halbwegs geschickter Modellbauer kann damit immer noch ein ansprechendes Modell bauen.
Ein markanter Fehler betrifft die Bugplatte des Aufbaus. Hier hat Master Box ein MG34 in Kugellafette dargestellt. Die gab es jedoch erst beim nachfolgenden kl.Pz.Bef.Wg.I Ausf.B. Wenigstens liegt diese Aufbau-Bugplatte als separates Bauteil bei. So kann man das Bausatzteil als Schablone her nehmen und damit eine Platte aus Plastik Karte zuschneiden und einsetzen.
Kurzhistorie Original:
Im Sommer 1935 wurden 15 Kleine Befehlspanzerkampfwagen gebaut, um am ersten Manöver (18.-30. August 1935) der neu aufgestellten Panzertruppe auf dem Übungsplatz Munster teilzunehmen. Hierzu wurde auf Wannen der 2. Serie des Pz.Kpfw. I anstelle des Turmes ein Panzerkasten aufgesetzt. Diese sind die 1.Serie des kl.Pz.Bef.Wg. I.
Es ist nicht überliefert, welche(s) Funkgerät(e) Verwendung fanden. Die erhaltenen Originaldokumente erwähnen nur eine Empfehlung die damals aktuellen 100 Watt und 30 Watt Transmitter durch ein Ultra-Kurzwellen-Set zu ersetzen.
Im Januar 1936 wurden weitere 72 Fahrzeuge in Auftrag gegeben. Hiervon waren es noch einmal 25 Fahrzeuge der 1.Serie, kl.Pz.Bef.Wg. I. Im Gegensatz zum ersten Auftrag über die 15 Exemplare für das Manöver in Munster, basierten diese 1. Serie, kl.Pz.Bef.Wg. I jedoch auf Wannen der 4. Serie, Pz.Kpfw. I. Die restlichen 47 Fahrzeuge dieses zweiten Auftrages basierten auf der 5.Serie, Pz.Kpfw. I, also schon auf den um eine Laufrolle verlängerten Ausf.B Wannen.
Mitte 1936 wurde die Fahrzeugbezeichnung Kleiner Befehlspanzerkampfwagen offiziell in Sd.Kfz.265 kleiner Panzerbefehlswagen geändert. In dieser offiziellen Bezeichnung wurde nicht zwischen Ausf.A und Ausf.B unterschieden.
Im September 1936 erging ein dritter und letzter Auftrag über 108 Fahrzeuge. Hier wurden Fahrgestelle der 7. Serie, Pz.Kpfwg. I (Ausf.B) verwendet. Dies waren die Pz.Bef.Wg. I der 3. Serie
Alle Fahrzeuge auf den Wannen des Pz.Kpfw.I der 2. bis 4. Serie (also Ausf.A Wannen) wurden mit der frühen Kette mit offenen Führungszähnen ausgeliefert. (Die 1. Serie besaß etwas andere Ketten Kgf 57/280/70, ebenfalls mit offenen Führungszähnen.) Ab 1936 erhielten die Wannen der 2. bis 4. Serie im Rahmen der Kampfwertsteigerung Kgs 67/280/90 Ketten mit vollen Führungszähnen, wie sie bei der 5. bis 8. Serie (Ausf.B Wannen) Standard waren.
Verwendung fanden diese Fahrzeuge mit der Legion Condor im Spanischen Bürgerkrieg und mit der Wehrmacht 1939 in Polen. Während des Manövers in Munster sowie bei Eintreffen in Spanien trugen die Fahrzeuge noch den 3-Farb-Anstrich der Reichswehr. In Polen war es der frühe 2-farbige Anstrich der Wehrmacht.
Hätte Gott gewollt dass ich Grünzeug fresse, wär' ich ein Kaninchen !
"Niemand ist hoffnungsloser versklavt als der, der fälschlich glaubt frei zu sein." (J. W. von Goethe)
Zitat von xxxSWORDFISHxxx im Beitrag #2Ehrlich , das ist echter Müll. Hab das Teil mal vor Urzeiten versucht , da passt nix . Nur für Vollblutmasochisten
Dem kann ich nur zustimmen. Der liegt auch noch irgendwo angefangen rum. Allerdings sind, wie oben beschrieben, einige tolle Details vorhanden.
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
erstmal für die ausführliche Vorstellung. Allerdings muß ich mich dem allgemeinen Tenor anschließen, das Ding ist Gülle. Ich hatte mir den Bausatz mal auf der GMM gekauft, aber es ist schwierig und umständlich ihn zu bauen. Es liegt ja sogar eine Anleitung bei wo man überall Material wegnehmen muß, daß die Teile passen. Dazu kommt, daß die Antirutschmuster auf den Kettenblechen versenkt und nicht erhaben dargestellt sind.
Auf jeden Fall sollte man hier zu Ätzteilen greifen, besser aber auch wenn ich das nicht gerne sage zum Dragon-Bausatz.