Bausatz: Nr.6071 "Schwerer Panzerspähwagen (Kommandowagen)" '39-'45 Series
Maßstab: 1:35
Bespechung:
Spritzling A
Großspritzling mit : Spritzling B - links, ist 2x vorhanden Spritzling C, oben mittig, ist 2x vorhanden Spritzling D, rechts, ist 2x vorhanden Spritzling I, unten mittig, ist 1x vorhanden
Spritzling F
Spritzling G ist 2x vorhanden
Spritzling H ist 2x vorhanden
Fazit:
Dank einfacher und übersichtlicher Gestaltung des Bauplanes entstehen keine Fragen zur Teilepositionierung. Die Bauteile sind sauber und ohne Sinkstellen oder dergleichen gegossen. Lediglich auf zweien der runden Panzerdeckel der Motorlüftung sind bei genauer Betrachtung ganz leichte Sinkstellen zu entdecken - so leicht, ich hätte sie fast übersehen. Motor und Auspuffe sitzen übrigens vorn am Fahrzeug. Der Bausatz stammt von 1997, dafür ist die Detaillierung sehr ordentlich und hält locker heutigen Ansprüchen stand. Feiner detaillieren kann man natürlich immer. ABER bietet hierzu den Ätzteilsatz Nr.35107 "Schwere Spähwagen" an, welcher allein schon wegen der beiliegenden Anhängekupplung zu empfehlen ist. Dragon hat zwar die Anhängehaken zwischen den Puffern dargestellt, die Anhängekupplung selbst jedoch vergessen. Ob diese Anhängekupplung als separates Zubehör erhältlich ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Die beiliegenden Gleisstücke machen einen ordentlichen Eindruck und sind so gestaltet dass man ein kurzes Gleisstück, oder aber (mit weiteren Elementen) ein endloses Gleisstück bauen kann. In manchen Bauberichten haben Modellbauer das Schotterbett mit echten Steinchen "aufgewertet". Dazu sei folgendes zu sagen; zur damaligen Zeit waren die Gleise nicht so frei von Unkraut wie heute. Wenn man schon nachbessern möchte, sollte man also eher Moos und kurze Gräser als feinen Schotter darstellen.
Der Bauplan schreibt eine Farbgebung in Gelb über Alles mit schwarzen Puffern vor. Hinzu kommen Decals mit einfachen schwarzen Balkenkreuze. Verglichen mit Originalfotos ist dies vollkommen korrekt. Farbenfrohe Tarnmuster sollte man sich also verkneifen, denn sämtliche Originalfotos zeigen die Panzerdraisinen in schlichtem Gelb, allenfalls weiße Wintertarnungen sind noch auf Originalaufnahmen zu finden.
Da ich vor Jahren schon einmal den schweren Funk- & Kommandowagen gebaut hatte (einer ungenehmigten Staubwischattacke meiner Liebsten zum Opfer gefallen), kann ich dem Bausatz eine hervorragende Passgenauigkeit bescheinigen. Beim Zusammenbau der vier großen Seitenteile sollte man aufpassen, sie auch wirklich ordentlich bündig untereinander und zur Dachplatte auszurichten. Sonst bereitet der Bau weder Probleme noch unangenehme Überraschungen und geht schnell von der Hand.
Kurzhistorie Original: Über die Panzertriebwagen ist nicht allzu viel bekannt, selbst in der gängigen Fachliteratur findet man nichts Genaues. Unklar ist selbst der offizielle Name. Manchmal werden diese Gleisfahrzeuge als 'schwerer Panzertriebwagen' bezeichnet und manchmal als 'schwere Panzerdraisine'. Fotos zeigen die Gleisfahrzeuge einzeln oder zusammengekoppelt in unterschiedlichen Zusammenstellungen. So findet man auch in der Fachliteratur diverse Meinungen zur Art und Weise der Verwendung. Fakt ist jedoch Folgendes; Die Fahrzeuge waren spezielle Neuentwicklungen, um die für den Nachschub lebensnotwendigen Bahntrassen vor immer stärker zunehmenden Partisanenanschlägen zu schützen. Es gab drei Bauarten der schweren Panzerdraisinen. Der Infanteriewagen als Grundversion konnte Infanteristen absetzen und besaß einen Drehturm mit MG34 zur Feuerunterstützung. Der Funk- & Kommandowagen besaß zusätzlich eine leistungsstarke Funkausrüstung mit großer Rahmenantenne auf dem Dach. Der Artilleriewagen besaß den Turm des Panzer III Ausf.N und war somit eine starke Waffe gegen Infanterie, Fahrzeuge, leichtgepanzerte Fahrzeuge und auf verhältnismäßig naher Entfernung auch auf Panzerfahrzeuge (über welche Partisanen kaum verfügt haben dürften).
Hätte Gott gewollt dass ich Grünzeug fresse, wär' ich ein Kaninchen !
"Niemand ist hoffnungsloser versklavt als der, der fälschlich glaubt frei zu sein." (J. W. von Goethe)